FAQ

Mitmachen

Wer kann bei Freifunk mitmachen?

Jeder :)

Benötige ich irgendeine Form der Mitgliedschaft?

Nein, es ist keine Form der Mitgliedschaft nötig.

Wie teuer ist Freifunk für mich als Benutzer?

Die Nutzung von Freifunk ist völlig kostenlos und unkompliziert. Siehst Du ein WLAN-Netz mit dem Namen “md.freifunk.net” kannst Du es ohne Angst vor versteckten Kosten nutzen und musst dich nicht vorher kompliziert mit Deinen persönlichen Daten anmelden.

Ist die Nutzung von Freifunk sicher als Benutzer?

Wenn Du Freifunk nutzt, dann benutzt Du ein unverschlüsseltes und offenes WLAN-Netz. Dies bringt Gefahren mit sich, denen Du dir bewusst sein solltest. Du solltest daher nur sichere Verbindungen nutzen (z.B. https im Browser verwenden). Allerdings hast Du diese Gefahr bei jedem offenen WLAN. Wenn Du genau wissen möchtest wie Du Dich und Deine Daten schützen kannst, dann schau doch bei einer Cryptoparty vorbei. Hier werden Dir die Gefahren im Netz gezeigt und Maßnahmen, wie Du Dich davor schützen kannst.

Wie sich Nutzer geschützt in öffentlichen WLAN bewegen können, erläutert ein Ratgeber der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen (english Version | french version).

Ich habe keinen besonders geeigneten Standort für Freifunk. Lohnt sich überhaupt ein Knoten bei mir?

Natürlich, so etwas lohnt sicher immer! Und schließlich muss immer jemand der Erste sein. Wenn Du erst einmal einen solchen Knoten hast, wird er vielleicht von anderen gefunden, benutzt und im Idealfall beschäftigen sich auch diese Personen mit Freifunk. Nur so kann die Idee wachsen! Und denke an den nächsten Besuch, der nach dem WLAN-Passwort fragt. Wäre es nicht praktisch, dann einfach auf Freifunk hinzuweisen!

Mit welchen Kosten habe ich zu rechnen, wenn ich einen Knoten betreiben möchte?

Zunächst brauchst Du einen Router. Diesen bekommst Du für ab 16€ fix und fertig konfiguriert bei einem unserer Treffen. Falls Du eine Rechnung brauchst, einfach beim Händler Deines Vertrauens bestellen. Wir helfen dir bei unserem Treffen dann mit der Einrichtung. Das war es eigentlich schon.

Aber Strom braucht ein Knoten doch, das ist doch jetzt sicherlich teuer?

Auch hier können wir Dich beruhigen. Das Freifunk-Einstiegsmodell braucht nicht mehr als 6€ Strom pro Jahr. Das sind gerade einmal 50 Cent im Monat.

Wann und wo kann man euch treffen?

Wir treffen uns alle zwei Wochen Freitags im Netz39. Die Termine werden jeweils eine Woche vorher auf unserer Startseite bekannt gegeben.

Mitmachen als Unternehmen

Ich bin Unternehmen X und möchte einen Knoten betreiben. Was muss ich tun?

Die einfachste Möglichkeit ist einen Koten bei uns abzuholen. Wir helfen dann auch bei der Konfiguration und geben Tipps bei der Aufstellung. Alternativ kannst Du uns über unsere Kontakt E-Mail Adresse erreichen.

Ich brauche aber eine Quittung!

Wir können zur Zeit keine Quittungen für bei uns erworbene Hardware ausstellen. Du kannst die Hardware aber auch selber beschaffen und wir helfen anschließend bei der Einrichtung.

Eigene Knoten betreiben

Ich habe einen Router gekauft, was mache ich jetzt?

Du musst jetzt die Freifunk-Firmware auf Deinem Router installieren und anschließend konfigurieren. Wie das genau geht haben wir in einer Anleitung zusammengetragen. Alternativ kannst Du uns auch gerne persönlich treffen und wir helfen Dir dann bei der Konfiguration. Wo und wann Du uns treffen kannst findest Du hier.

Ist das Betreiben eines Freifunk-Knotens sicher?

Grundsätzlich ja. Wir benutzen eine spezielle Software, die auf dem Router installiert wird. Diese Software sorgt für Deine Sicherheit und blockiert den Zugang zu Deinem Heimnetzwerk. Jemand, der über Deinen Freifunk-Knoten das Netzwerk benutzt, kann somit keinerlei Schandtaten in Deinem Netzwerk anstellen.

Wie schnell ist der Zugang?

Aktuell erreichen die kleinsten Knoten ca. 6 Mbit/s. Da zwischen einem Knoten und den zentralen Gateways eine verschlüsselte VPN-Verbindung aufgebaut wird, ist hier der Prozessor der kleinen Knoten der limitierende Faktor. Bei leistungsfähigeren (und teureren) Geräten ist die Performance besser.

Wie viele Personen nutzen das Netz?

Das wissen wir nicht. Du kannst über die Karte sehen wie viele Geräte aktuell verbunden sind. Das ist eine schöne Statistik, aber genau Aussagen können und wollen wir nicht treffen. Schließlich ist Freifunk anonym und frei.

Welche Geräte werden unterstützt?

Aktuell unterstützen wir viele Geräte von TP-Link und Ubiquiti. Schau am besten auf der Firmware Seite vorbei und überprüfe, ob Dein Modell auch dabei ist.
Prinzipiell werden (fast) alle Geräte auf denen OpenWRT als Firmware installiert werden kann unterstützt. Wenn Du Dir unsicher bist, kannst Du Dich gerne bei uns melden.

Ich habe doch gerade den VPN-Schlüssel auf eurer Seite eingetragen. Warum funktioniert mein Router noch nicht?

VPN-Schlüssel, die auf unserer Webseite eingetragen werden, müssen freigegeben werden. Dies kann einige Minuten dauern. Lass deinen Router einfach mit dem Internet verbunden – sobald der Schlüssel freigegeben wurde, verbindet sich dein Router mit dem Netzwerk. In der Zwischenzeit kannst Du uns auf Twitter folgen, oder unsere Mailingliste abonieren.

Rechtliches

Was heißt “frei” bei Freifunk?

Frei im Sinne von freier Rede. Zensurfrei. Frei im Sinne von ‘Ohne weitere Kosten’. Frei im Sinne von “komplett ohne Einschränkungen”. Wir verstehen frei als öffentlich zugänglich, nicht kommerziell, im Besitz der Gemeinschaft und unzensiert.

Was ist mit der Störerhaftung?

Wir betreiben zentrale Zugangspunkte in Deutschland, die den Internetverkehr ins Ausland oder zum Förderverein freie Netzwerke e.V. umleiten. Dadurch sind die Betreiber eines Knotens die ihren Internetzugang teilen nicht identifizierbar. Damit Freifunk funktionieren kann, müssen sich aber alle Benutzer an die Nutzungsbedingungen halten.

Sowohl in der Rechtsprechung wie auch auf politischer Ebene fällt das Angebot von Freifunk unter das Providerprivileg nach § 8 TMG (AG Hamburg, Urt. v. 10.6.2014 – 25b C 431/13 – dazu Mantz, CR 2014, 538; AG Charlottenburg, Beschl. v. 17.12.2014 – 217 C 121/14 und LG München I, Beschluss vom 18.09.2014 – 7 O 14719/12). Das bedeutet, eine zivilrechtliche oder gar strafrechtliche Haftung für etwaige Rechtsverstöße von Nutzern findet, wie für alle an- deren Provider, nicht statt. Quelle: rechtliche Einschätzung Kanzlei Hubrig Berlin

Die aktuelle Gesetzeslage hat Dr. Reto Mantz in der Handreichung „Rechtssicherheit bei kommunalen WLANs“ zusammengefasst (Stand 17.05.2015).

Ist Freifunk dann nicht die Möglichkeit um es für illegale Zwecke zu verwenden?

Grundsätzlich hat sich erst einmal jeder Nutzer an gewisse Regeln zu halten, die unter dem Pico Peering Agreement aufgeführt sind.
Natürlich sind solche Regeln keine Garantie für ein vorbildliches Verhalten aller Anwender, aber es gibt ein paar Punkte, die gegen eine illegale Nutzung sprechen:

  • Das Freifunknetz ermöglicht unter anderem Zugang zum Internet. Dieser Zugang ist nicht dafür gedacht, um große Datenmengen (z.B. Downloads von Filmen) zu ermöglichen, sondern dient hauptsächlich der Informationsbeschaffung. Dementsprechend ist der Anschluss nicht so schnell wie ein heimischer DSL-Anschluss.
  • Unser Dienstleister für die Anonymisierung kostet knapp 10 € pro Monat und ist wesentlich schneller.
    Grundsätzlich sollten wir damit aufhören eine Technologie an dem größt möglichen Schaden zu messen. Freifunk bietet uns viele tolle Möglichkeiten, die wir nutzen sollten.

Durch den anonymen Zugang zum Internet wird die Verfolgung von Straftaten erschwert!

Filesharing wird klassisch nicht in offenen WLANs betrieben. An dem heimischen Internetanschluss werden sehr viel höhere Bandbreiten erzielt, wodurch ein offenes WLAN-Netz, aufgrund der Performance, uninteressant wird.
Weiterhin sind Rechtsverletzungen in offenen WLAN-Netzen bisher nicht in nennenswertem Umfang bekannt geworden. Zusätzlich geht der Gesetzgeber auch davon aus, dass der Zugang zum Internet grundsätzlich anonym verwendet werden kann.

Es ist bisher nicht bekannt geworden, dass über WLANs solche Straftaten gehäuft auftreten. Ganz im Gegenteil, betreibt in Berlin die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) zusammen mit Kabel Deutschland seit 2012/2013 eine Vielzahl von kostenlos und ohne Registrierung betriebene WLAN-Hotspots. Es ist nach Auskunft der MABB in diesen bisher nicht zu Rechtsverletzungen oder Anfragen wegen Rechtsverletzungen gekommen. Die Behauptung, dass öffentliche WLANs oder Freifunk-Knoten Rechtsverletzungen befördern würden, ist daher kaum nachvollziehbar.
Zu beachten ist in dem Zusammenhang insbesondere, dass bereits seit Jahren Nutzer, die über UMTS oder LTE (mit ihrem Mobiltelefon, Tablet oder per Tethering mit ihrem Notebook) surfen, ebenso nicht identifiziert werden können. Grund ist, dass sich die Kunden der Mobilfunkanbieter jeweils externe IP-Adressen teilen. Es besteht auch insoweit kein Unterschied zu WLANs.

Weiter speichern bei weitem nicht alle klassischen TK-Anbieter die IP-Adressen ihrer Kunden für einen längeren Zeitraum. Vielmehr verwerfen einige TK-Anbieter diese – völlig legal – unmittelbar nach dem Ende der Verbindung, da die IP-Adressen insbesondere für die Abrechnung bei Flatrates nicht benötigt werden. Auch bei diesen Anbietern ist bisher nicht bekannt geworden, dass sie Rechtsverletzungen befördern. Es sind auch keine Maßnahmen gegen diese ergriffen worden.

Darf ich den Freifunk Knoten z.B. an meinen DSL Modem anschließen?

Nicht alle TK-Anbieter untersagen ihren Kunden das Teilen des Internetanschlusses. Darüber hinaus dulden die meisten TK-Anbieter ein Teilen, z.B. in WG oder im Familienverbund.
Die EU-Kommission hat in ihrem Entwurf zu einer Digital Single Market-Verordnung sogar beabsichtigt und klar herausgestellt, dass TK-Anbietern das Verbot des Teilens des Internetanschlusses durch AGB untersagt werden soll.
Bei allem oben ist zu berücksichtigen, das sich die EU-Kommission sogar für das Teilen des Internetanschlusses durch „nicht-staatliche Organisationen“ (gemeint ist u.a. Freifunk) ausspricht (EU-Kommission, COM (2013) 627 final, dazu eingehend Mantz/Sassenberg, CR 2014, 370).

Technisches

Firmware Update kann nicht durchgeführt werden

Bei einigen TP-Link Modellen kommt es zu einen Fehler weil der Dateinamen der Freifunk Firmware zulang ist. Benenn die Firmware Datei um.

Wie kann ich den Namen oder die Koordinaten ändern und die Bandbreite beschränken?

Willst Du die Konfiguration Deines Knoten ändern, musst Du in den Configmode wechseln. Im ConfigMode ist der Knoten auf allen LAN Ports (Gelbe Buchse) erreichbar. Die Weboberfläche ist über http://192.168.1.1 erreichbar.

Wie komme ich in den Configmode?

Schalte den Knoten ein und warte bis er gestartet ist, dies dauert je nach Modell bis zu 2 Minuten. Ist der Knoten komplett eingeschaltet und betriebsbereit, blinkt die Lampe bei dem WLAN-Symbol. Der Knoten kann nun in den Configmode versetzt werden, indem die QSS Taste, der kleine Taster auf der Rückseite des Gerätes, mindestens 5 Sekunden lang gedrückt wird. Im Zweifel die Taste einfach so lange halten bis die Lampen des Freifunk-Knoten einmal gemeinsam aufleuchten.

Ich möchte meinem Freifunk-Knoten den Zugang zum Internet (Uplink) durch mein bestehendes WLAN geben (Uplink via. WLAN)

Wir raten generell von so einem Setup ab da es mehrere Nachteile hat:

Die Hardware muss im normalen Setup bereits zwei WLANs bereitstellen (das normale, sichtbare Netz sowie das Mesh-Adhoc-WLAN). Für das beschriebene Setup müsste der Chip nun zusätzlich noch in einem dritten WLAN als Client agieren – alleine dadurch steigt das Fehlerrisiko an und auch die mögliche Datenrate sinkt.
Zudem muss, damit das Ganze funktioniert, das “andere” WLAN auf dem gleichen Kanal arbeiten – ein WLAN-Chip kann nur auf einer Frequenz gleichzeitig arbeiten. Dadurch halbiert man die mögliche Datenrate gleich noch einmal. Sollte das andere WLAN nun nicht auf Kanal 1 müsste man den Freifunk-Router auf den passenden Kanal umziehen was dann aber direkt die Mesh-Funktionalität kaputt macht da dieses ja nun auf einem anderen Kanal wäre.
Zuguterletzt muss man dafür selber an dem Router Hand anlegen und diese Konfig kann(!) durch das Autoupdate der Knoten kaputt gehen da wir es offiziell nicht unterstützen.
So oder so: das bringt deutlich mehr Probleme mit als es Vorteile hat.
Mein Knoten funktioniert nicht am Gastzugang der FritzBox

AVM hat mit dem Update auf FritzOS 6.x einen Filter auf den Gastzugang gelegt. Dieser verursacht immer wieder Probleme. Navigiere bitte zu Internet > Filter > Zugangsprofile und bearbeite das Profil „Gast“.
Dort sollte dann unter gesperrte Netzwerkanwendungen die Option “alles außer Surfen und Mailen” existieren. Dies bitte entfernen, da die VPN-Verbindung (Port 10001) leider davon blockiert wird. Alles andere zu Testzwecken auch. Nun sollte sich der Knoten mit den Gateways wieder verbinden können und ist trotzdem zusätzlich über den Gastzugang virtuell von deinem Heimnetz getrennt.

Wie ändere ich den Funkkanal?

Freifunk nutzt den Kanal 1. Diesen Kanal kann man auch nicht ändern, da alle Freifunk-Knoten auf dem gleichen Kanal senden müssen. Ansonsten würden sich die Freifunk-Knoten nicht mehr untereinander „sehen“. In der Regel weichen normale Router in der Nachbarschaft automatisch auf einen anderen Kanal aus, falls es zu Stau auf dem aktuellen Kanal kommt. Bei manchen Geräten passiert diese Überprüfung häufig leider nur beim Neustart. Evtl. also etwas abwarten und dann freie Fahrt für Freifunk auf Kanal 1.

Ich möchte meinen Knoten Remote administrieren. Geht das?

Ja. Standardmäßig ist ein Knoten so konfiguriert, dass dort niemand Zugriff hat. Aber im Expertenmodus, den man über der Configmode erreichen kann, kannst Du ein Passwort oder besser einen SSH-Schlüssel hinterlegen. Dann kommst Du über die IPv6 Adresse aus dem Freifunk-Netz jederzeit auf Deinen Knoten.

Wie funktioniert so ein Router?

router-interfaces

Mein Knoten funktioniert nicht am Gastzugang der FritzBox

AVM hat mit dem Update auf FritzOS 6.x einen Filter auf den Gastzugang gelegt, der die korrekte Funktion deines Freifunk-Routers beeinträchtigt. Folge bitte folgenden Schritten um den Filter für die Nutzung mit einem Freifunk-Router einzurichten:

  • Verbinde dich zu der Weboberfläche deiner FritzBox
  • Wechsele in die erweiterte Ansicht, indem du unten auf der Seite auf „Ansicht: Standard” klickst.
  • Navigiere zu Internet > Filter > Zugangsprofile und bearbeite das Profil „Gast”. Dort sollte dann unter gesperrte Netzwerkanwendungen die Option „alles außer Surfen und Mailen” existieren. Dies bitte entfernen, da die VPN-Verbindung (Port 10001) leider davon blockiert wird (Zu Testzwecken kannst du auch alles andere entfernen). Nun sollte sich der Knoten mit den Gateways wieder verbinden können und ist trotzdem zusätzlich über den Gastzugang virtuell von deine Heimnetz getrennt.

Diese Anleitung basiert auf der FAQ von Freifunk Braunschweig